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APA Formatierung von Tabellen

  • Expert:innen Alexander Niltop
  • Datum 15. Mai 2017
  • Thema RStatistics & Methods
  • Format Blog
  • Kategorie Technology
APA Formatierung von Tabellen

Standards für die Formatierung von Tabellen oder die einheitliche Verwendung von Abkürzungen setzen sich immer mehr durch. Egal, ob für die Hausarbeit, die Promotion oder für die Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal – Stil und Format einer Arbeit müssen einer bestimmten Anforderung genügen. Die Standards von der American Psychological Association (APA) sind dabei nicht nur in der Psychologie weit verbreitet. Auch wir bei STATWORX greifen gerne darauf zurück, da nach APA formatierte Tabellen optisch was her machen. Doch wie genau müssen meine Ergebnistabellen gestaltet sein und kann ich mir die Arbeit irgendwie erleichtern? Genau auf diese Fragen bekommst du hier eine Antwort.

Übersicht zum APA Standard

Die APA publiziert in unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren einen Leitfaden zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel, das sogenannte Publication Manual. Dort enthalten sind Vorgaben für fast jede Frage zum Thema Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit, Schreibstil, Zitieren oder eben die verständliche Darstellung von empirischen Ergebnissen als Tabelle. Aktuell gilt die sechste Auflage aus dem Jahr 2010, welche auch Grundlage aller Angaben in diesem Beitrag ist.

Allgemeine Vorgaben für Tabellen

Sollen Ergebnisse präsentiert werden, stellt sich als erstes die Frage, ob überhaupt Tabellen nötig sind. Das Publication Manual rät selektiv vorzugehen und sich drei Aspekte vor Augen zu führen. Zum einen kann es für den Leser sehr anstrengend sein, wenn viele Tabellen durchgearbeitet werden müssen. Zudem wird es schwieriger, einem Text gedanklich zu folgen, wenn er zu häufig durch Tabellen unterbrochen wird. Letztlich lassen sich bestimmte Informationen (wie das Ergebnis einer einzigen Varianzanalyse) auch leicht in den Text integrieren.

Es gilt also der Grundsatz, der auch allgemein für die Statistik gilt: Gut geplant, ist halb gewonnen. Tabellen um jeden Preis gilt es daher zu vermeiden. Bieten sie wirklich einen Mehrwert, gilt es diese gut in den Text zu intergrieren. Aber Achtung: Im Publication Manual ist eindeutig beschrieben, dass Tabellen für sich verständlich sein sollen. Abkürzungen müssen daher auch dort erklärt werden.

Zudem sollen Tabellen mit Zahlen beschriftet werden und zwar in der Reihenfolge, in der sie im Text erwähnt werden. Dabei soll die Beschriftung Tabelle 1, Tabelle 2 und Tabelle 3 lauten und keine Suffixe wie Tabelle 1a und 1b verwendet werden. Zudem muss auf jede Tabelle im Text Bezug genommen werden. Dabei sind diese Bezüge eindeutig herzustellen, zum Beispiel mit „wie in Tabelle 1 abgebildet, …“. Referenzierungen wie „siehe obige Tabelle“ oder „die Tabelle auf Seite 32“ sollen nicht verwendet werden. Tabellen im Anhang sollen zusätzlich mit Großbuchstaben dem jeweiligen Abschnitt zugeordnet werden. Tabelle A1 wäre dementsprechen die erste Tabelle im Anhang A.

Tabellen nach APA-Standards

Schauen wir uns jetzt an, wie Tabellen nach APA-Standards im Detail aussehen sollen. Da Bilder mehr als Worte sagen, hier ein Beispiel wie eine einfache Tabelle nach APA-Standards aussieht.

Gemäß den Standards wurden so wenige horizontale Linien wie möglich verwendet und überhaupt keine vertikalen Linien. Übersichtlichkeit wurde mehr durch freie Zeilen und Spalten zwischen einzelnen Aspekten erzeugt. Als Schriftart wurde Times New Roman mit einer Schriftgröße von 12 pt gewählt, was prinzipiell empfohlen wird. Die Schriftart sollte aber nicht vom restlichen Text abweichen. Sowohl der Titel der Tabelle als auch die jeweiligen Abkürzungen und das Wort „Anmerkungen“ sind kursiv geschrieben.

Die allgemeinen Anmerkungen für die Tabelle erscheinen als erstes unter der Tabelle, einschließlich der Definition von Abkürzungen. Einzelne Anmerkungen und Erklärung von Abkürzungen enden mit einem Punkt und werden so untereinander getrennt. Ebenfalls zu den allgemeinen Anmerkungen gehören Copyright-Angaben und diese sollten natürlich immer angegeben werden.

In einer separaten Zeile unter den allgemeinen Anmerkungen folgen die spezifischen Anmerkungen. Sie werden mit kleinen Buchstaben symbolisiert und der Reihe nach von links nach rechts und von oben nach unten vergeben. Begonnen wird dabei oben links. Mehrere spezifische Anmerkungen werden direkt hintereinander geschrieben und erneut durch einen Punkt getrennt.

Ganz am Ende der Anmerkungen stehen jene zum Signifikanzniveau. Sie beginnen ebenfalls in einer neuen Zeile und werden jeweils durch einen Punkt getrennt. Angaben kleiner als „*** p < .001“ (nicht im Beispiel dargestellt) sollten dabei nicht verwendet werden. Falls es nötig ist zwischen ein- und zweiseitigen p-Werten zu unterscheiden, wird das *-Symbol für zweiseitige und ein anderes Symbol für die einseitigen p-Werte verwendet. Beispielsweise: „* p < .05, zweiseitig. † p < .05, einseitig.“. Da die Angabe eines exakten p-Werts immer informativer als die Einteilung in kleiner als .05 oder .01 ist, wird empfohlen p-Werte direkt in der Tabelle bis auf die zweite oder dritte Nachkommastelle anzugeben.

Neben den Anmerkungen sind auch Konfidenzintervalle in der Tabelle abgetragen. Früher wurden häufig nur die Punktschätzungen zusammen mit dem p-Wert angegeben, heutzutage wird aber empfohlen, auch die Konfidenzintervalle zu berichten. Das dazugehörige Konfidenzniveau ist jeweils explizit genannt (hier 95% ), was unbedingt getan werden sollte. Üblicherweise wird zudem das gleiche Konfidenzniveau für alle Berechnungen eines Artikels verwendet. Da aber jede Tabelle für sich verständlich sein soll, muss das Konfidenzniveau jeweils klar gekennzeichnet sein. Die im Beispiel gewählte Darstellung in eckigen Klammern ist dabei nicht die einzige Option. Man kann die untere und obere Grenze des Konfidenzintervalls auch jeweils in einer separaten Spalte darstellen. Dies ist an der nachfolgenden Tabelle nochmals verdeutlicht.

Spezielle Ergebnistabellen

Je nach angewandtem statistischen Verfahren gibt es natürlich andere Kennzahlen, die unbedingt dem Leser präsentiert werden müssen. Daher findest du nachfolgend nochmal 3 unterschiedliche Tabellen, die jeweils einen anderen Aspekt verdeutlichen sollen. So bekommst du hoffentlich eine Idee, wie eine Tabelle nach APA-Standard allgemein am besten aussieht.

Beginnen wir mit einer Tabelle, die deskriptive Analysen beinhaltet. Die Werte sind dabei getrennt für Männer und Frauen präsentiert. Als besonderes Merkmal ist hier der Wert für Cronbachs alpha zu nennen, der ohne führende 0 berichtet wird, da der Wert nicht größer als 1 werden kann. Zusätzlich dazu ist eine Erklärung des Wertebereiches enthalten und zwar, wie groß dieser theoretisch ist und wie breit er mit den Daten tatsächlich war. Abschließend sei noch zu nennen, dass in den allgemeinen Anmerkungen der Grund für die unterschiedlichen Stichprobengrößen spezifiziert ist.

Als nächstes ist eine Tabelle dargestellt, die alle relevanten Informationen für einen t-Test bei abhängigen Stichproben enthält. Entscheidend ist dabei, dass sowohl der Mittelwert als auch die Standardabweichung für jeden Zeitpunkt genannt ist. Aber auch die Freiheitsgrade des t-Tests (hier 52) sowie das Konfidenzintervall und die Effektstärke (Cohens d) sind dargestellt und gehören zu einer solch zusammenfassenden Tabelle.

Als letztes noch eine Tabelle für eine lineare Regression, das wohl am häufigsten angewandte statistische Verfahren. Die Tabelle beinhaltet dabei 2 verschiedene Modelle, es handelt sich also um eine stufenweife Regression. Im ersten Schritt sind nur die Kontrollvariablen aufgenommen und im zweiten Schritt zusätzlich die relevanten Prädiktoren. Neben den unstandardisierten Regressionskoeffizienten ist für das erste Modell bereits auch das R^2 und der dazugehörige F-Wert enthalten. Zusammen mit der in den allgemeinen Anmerkungen genannten Stichprobengröße reichen diese Informationen aus, um das erste Modell zu beurteilen. Für das zweite Modell sind die gleichen Informationen in der Tabelle zu finden, aber zusätzlich noch das Konfidenzintervall sowie das Delta R^2 und Delta F. Die Konfidenzintervalle sind wichtig, um den geschätzen Bereich zu sehen, in dem der wahre Wert der Regressionskoeffizienten wahrscheinlich liegt. Mit dem Delta R^2 und Delta F wird beurteilt, ob die Aufnahme der 5 relevanten Prädiktoren zusätzlich zu den Kontrollvariablen signifikant Varianz von der abhängigen Variable aufklären. Nimmt man all diese Informationen zusammen, ergibt sich ein rundes Bild, wie die Prädiktoren mit der abhängigen Variable zusammenhängen.

Tabellen nach APA in R

Tabellen nach APA manuell zu erstellen, wäre zwar den Aufwand der übersichtlichen Darstellung allemal Wert, aber in Zeiten von Statistikprogrammen kann man sich (zum Glück) auch diese Arbeit sparen. Na, sagen wir zumindest erleichtern.

In dem Programm R gibt es ein recht neues Paket mit dem eindeutigen Namen „apaTables“. Damit kann man sich fast schon mühelos Tabellen in Word nach den APA-Richtlinien erstellen lassen. Dabei sind Tabellen für Varianzanalysen (mit und ohne Messwiederholung), Effektstärken (Cohen’s delta und eta^2), Korrelationen und Regressionen aktuell möglich. Für die Regression kann man sich sogar Bootstrap-Konfidenzintervalle erzeugen lassen.

Als Beispiel erstellen wir nachfolgend einmal eine Korrelationstabelle:

# Paket installieren und laden
install.packages("apaTables")
library(apaTables)

# Beispieldatensatz laden
data(attitude)

# Aufbau des Datensatzes
head(attitude)

# Korrelationstabelle nach APA-Standards
apa.cor.table(attitude, filename = "Korrelationen.doc")
   rating complaints privileges learning raises critical advance
 1     43         51         30       39     61       92      45
 2     63         64         51       54     63       73      47
 3     71         70         68       69     76       86      48
 4     61         63         45       47     54       84      35
 5     81         78         56       66     71       83      47
 6     43         55         49       44     54       49      34

Der Befehl apa.cor.table() berechnet für alle Variablen im Datensatz attitude die bivariate Pearson-Korrelation und stellt sie zusammen mit dem dazugehörigen Konfidenzintervall in einer Tabelle nach APA-Richtlinien dar. Diese wird in der Datei „Korrelation.doc“ gespeichert und enthält dann folgende Tabelle:

Die Tabelle sieht schon sehr gut aus, zwei Punkte müssen aber auf jeden Fall noch manuell geändert werden. Vor den *-Angaben zu den p-Werten muss ein Absatz eingefügt werden, da diese Anmerkungen laut APA-Standard in einer eigenen Zeile stehen sollen. Außerdem müssen die Zahlen in allen Zellen zentriert werden. Davon abgesehen werden in dieser (in wenigen Sekunden erstellten!) Tabelle viele APA-Standards berücksichtigt. Beispielsweise sind die Bezeichnungen M für Mittelwert und SD für Standardabweichung kursiv geschrieben, was immer getan werden soll, wenn lateinische Buchstaben als Abkürzung für statistische Kennwerte verwendet werden. Außerdem ist auch die 0 vor dem Dezimalpunkt bei den Korrelationen und dem p-Wert immer weggelassen, was bei Zahlen, die nicht größer als |1| werden können, der Standard ist.

Tabellen nach APA in SPSS

Auch im Programm SPSS kann man sich die Arbeit erleichtern und Tabellen direkt nach APA ausgeben lassen. Dazu muss man unter SPSS > Einstellungen… in dem sich neu öffnenden Fenster Pivot-Tabellen auswählen. Dort kann man die allgemeine Vorlage für Ergebnistabellen einstellen.

Die hier verwendete Vorlage „APA_TimesRoman_12pt“ ist allerdings nicht standardmäßig in SPSS implementiert. Sie muss manuell erzeugt werden, was den Vorteil hat, dass neue APA-Standards oder spezielle, zusätzliche Anforderungen manuell implementiert werden können. Die im Beispiel dargestellte Vorlage kannst du hier herunterladen. Diese musst du dann in den Ordner „Looks“ von SPSS einfügen und anschließend in SPSS als Standard auswählen. Der Ordner „Looks“ findet sich dort, wo du SPSS installiert hat. Ansonsten ist die Umarbeitung einer bereits bestehenden Vorlage vielfach im Internet dokumentiert.

Zusammenfassung

Korrekt nach APA formatierte Tabellen zu erstellen, war früher viel Aufwand, aber mit der Hilfe moderner Statistikprogramme hat sich dieser bereits stark reduziert. Die Mühe sind sie auf jeden Fall wert, denn richtig erstellt, können sie sich nicht nur sehen, sondern auch gut lesen lassen. Falls du noch mehr über APA-Standards wissen möchtest oder Hilfe bei der Aufbereitung deiner statistischen Resultate benötigst, helfen wir dir bei STATWORX natürlich auch gerne weiter (direkt Kontakt aufnehmen).

Referenzen

  • American Psychological Association, Publication Manual of the American Psychological Association
    (6. edition). Washington, DC 2010. ISBN: 978-1-4338-0561-5.

Alexander Niltop Alexander Niltop

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