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Blog Post

Die 5 wichtigsten Use Cases für Computer Vision

  • Expert:innen Oliver Guggenbühl
  • Datum 05. November 2020
  • Thema Data ScienceDeep Learning
  • Format Blog
  • Kategorie Management
Die 5 wichtigsten Use Cases für Computer Vision

Computer sehen zu lassen, dies mag für viele nach Science-Fiction klingen. Denn mit «sehen» ist nicht das Filmen mit einer Webcam, sondern das Verständnis von Bildmaterial gemeint. Tatsächlich sind derartige Technologien hinter den Kulissen vieler alltäglicher Services schon lange im Einsatz. Soziale Netzwerke erkennen seit Jahren Freunde und Bekannte auf Fotos und moderne Smartphones lassen sich mit dem Gesicht anstatt einem PIN-Code entsperren. Neben diesen kleinen Alltagserleichterungen birgt das rasant wachsende Feld der «Computer Vision» weitaus größeres Potenzial für den industriellen Einsatz. Die spezialisierte Verarbeitung von Bildmaterial verspricht sowohl viele repetitive Prozesse zu erleichtern und automatisieren. Zudem sollen Experten und Fachpersonal entlastet und in ihren Entscheidungen unterstützt werden.

Die Grundlagen für Bilderkennung und Computer Vision wurden bereits in den 1970er Jahren geschaffen. Allerdings hat das Feld erst in den letzten Jahren vermehrt Anwendung außerhalb der Forschung gefunden. In unserer Tätigkeit als Data Science & AI Beratung hier bei STATWORX haben wir bereits einige interessante Anwendungsfälle von Computer Vision kennengelernt. Dieser Beitrag stellt fünf ausgewählte und besonders vielversprechende Use Cases verschiedener Industrien vor, die entweder bereits in Produktion anzutreffen sind, oder in den kommenden Jahren große Veränderungen in ihren jeweiligen Feldern versprechen.

Use Cases Computer Vision

1. Einzelhandel: Customer Behavior Tracking

Onlineshops wie Amazon können sich die Analysefähigkeit ihrer digitalen Plattform schon lange zunutze machen. Das Verhalten der Kundschaft kann detailliert analysiert und die User Experience dadurch optimiert werden. Auch die Retailbranche versucht die Erfahrung ihrer Kundschaft zu optimieren und ideal zu gestalten. Allerdings haben bisher die Tools gefehlt, um Interaktion von Personen mit ausgestellten Gegenständen automatisch zu erfassen. Computer Vision vermag diese Lücke für den Einzelhandel nun ein Stück weit zu schließen.

In Kombination mit bestehenden Sicherheitskameras können Algorithmen Videomaterial automatisch auswerten und somit das Kundschaftsverhalten innerhalb des Ladens studieren. Beispielsweise kann die aktuelle Anzahl an Personen im Laden jederzeit gezählt werden, was sich zu Zeiten der COVID-19 Pandemie mit den Auflagen zur maximal erlaubten Anzahl an Besuchern in Geschäften als Anwendungsgebiet anbietet. Interessanter dürften aber Analysen auf der Individualebene sein, wie die gewählte Route durch das Geschäft und einzelne Abteilungen. Damit lassen sich das Design, der Aufbau und die Platzierung von Produkten optimieren, Staus in gut besuchten Abteilungen vermeiden und insgesamt die User Experience der Kundschaft verbessern. Revolutionär ist die Möglichkeit zum Tracking der Aufmerksamkeit, welche einzelne Regale und Produkte von der Kundschaft erhalten. Spezialisierte Algorithmen sind dazu in der Lage, die Blickrichtung von Menschen zu erfassen und somit zu messen, wie lange ein beliebiges Objekt von Passanten betrachtet wird.

Mithilfe dieser Technologie hat der Einzelhandel nun die Möglichkeit zum Onlinehandel aufzuschließen und das Kundschaftsverhalten innerhalb ihrer Geschäfte detailliert auszuwerten. Dies ermöglicht nicht nur die Steigerung von Absätzen, sondern auch die Minimierung der Aufenthaltszeit und optimierte Verteilung von Kunden innerhalb der Ladenfläche.


Abbildung 1: Customer Behavior Tracking mit Computer Vision
(https://www.youtube.com/watch?v=jiaNA1hln5I)

2. Landwirtschaft: Erkennung von Weizenrost mittels Computer Vision

Moderne Technologien ermöglichen Landwirtschaftsbetrieben die effiziente Bestellung immer größerer Felder. Dies hat gleichzeitig zur Folge, dass diese Flächen auf Schädlinge und Pflanzenkrankheiten überprüfen müssen, denn falls übersehen, können Pflanzenkrankheiten zu schmerzhaften Ernteeinbrüchen und Verlusten führen.

Machine Learning verschafft hier Abhilfe, denn mittels des Einsatzes von Drohnen, Satellitenbildern und Remote-Sensoren können große Datenmengen generiert werden. Moderne Technologie erleichtert die Erhebung unterschiedlicher Messwerte, Parameter und Statistiken, welche automatisiert überwacht werden können. Landwirtschaftsbetriebe haben somit rund um die Uhr einen Überblick über die Bodenbedingungen, Bewässerungsgrad, Pflanzengesundheit und lokalen Temperaturen, trotz der großflächigen Bepflanzung von stetig größeren Feldern. Machine Learning Algorithmen werten diese Daten aus. So kann der Landwirtschaftbetrieb frühzeitig anhand dieser Informationen auf potenzielle Problemherde reagieren und vorhandene Ressourcen effizient verteilen kann.

Computer Vision ist für die Landwirtschaft besonders interessant, denn durch die Analyse von Bildmaterial lassen sich Pflanzenkrankheiten bereits im Anfangsstadium erkennen. Vor wenigen Jahren wurden Pflanzenkrankheiten häufig erst dann erkannt wurden, wenn sie sich bereits ausbreiten konnten. Basierend auf Computer Vision lässt sich die großflächige Ausbreitung mittels Frühwarnsysteme nun frühzeitig erkennen und stoppen. Landwirtschaftsbetriebe verlieren dadurch nicht nur weniger Ernte, sie sparen auch beim Einsatz von Gegenmaßnahmen wie Pestiziden, da vergleichsweise kleinere Flächen behandelt werden müssen.

Besonders die automatisierte Erkennung von Weizenrost hat innerhalb der Computer Vision Community viel Aufmerksamkeit erhalten. Verschiedene Vertreter dieses aggressiven Pilzes befallen Getreide in Ostafrika, rund ums Mittelmeer, wie auch in Zentraleuropa und führen zu großen Ernteausfällen von Weizen. Da der Schädling an Stängeln und Blättern von Getreide gut sichtbar ist, lässt er sich von trainierten Bilderkennungsalgorithmen schon früh erkennen und an der weiteren Ausbreitung hindern.


Abbildung 2: Erkennung von Weizenrost mit Computer Vision
(https://www.kdnuggets.com/2020/06/crop-disease-detection-computer-vision.html)

3. Gesundheitswesen: Bildsegmentierung von Scans

Das Potenzial von Computer Vision im Gesundheitswesen ist riesig, die möglichen Anwendungen zahllos. Die medizinische Diagnostik verlässt sich stark auf das Studium von Bildern, Scans und Fotografien. Die Analyse von Ultraschallbildern, MRI- und CT-Scans gehören zum Standardrepertoire der modernen Medizin. Computer Vision Technologien versprechen diesen Prozess nicht nur zu vereinfachen, sondern auch Fehldiagnosen vorzubeugen und entstehende Behandlungskosten zu senken. Computer Vision soll dabei medizinisches Fachpersonal nicht ersetzen, sondern deren Arbeit erleichtern und bei Entscheidungen unterstützen. Bildsegmentierung hilft bei der Diagnostik, indem relevante Bereiche auf 2D- oder 3D Scans erkannt und eingefärbt werden können, um das Studium von Schwarz-Weiß-Bildern zu erleichtern.

Der neuste Use Case für diese Technologie liefert die COVID-19 Pandemie. Bildsegmentierung kann Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen bei der Identifikation von COVID-19 und der Analyse und Quantifizierung der Ansteckung und des Krankheitsverlaufs unterstützen. Der trainierte Bilderkennungsalgorithmus identifiziert verdächtige Stellen auf CT-Scans der Lunge. Anschließend ermittelt er deren Größe und Volumen, sodass der Krankheitsverlauf betroffener Patienten klar verfolgt werden kann.

Der Nutzen für das Monitoring einer neuen Krankheit ist riesig. Computer Vision erleichtert Ärzt*innen nicht nur die Diagnose der Krankheit und Überwachung während der Therapie. Die Technologie generiert auch wertvolle Daten zum Studium der Krankheit und ihrem Verlauf. Dabei profitiert auch die Forschung von den erhobenen Daten und dem erstellten Bildmaterial, sodass mehr Zeit für Experimente und Teste anstatt der Datenerhebung verwendet werden kann.

4. Automobil Industrie: Objekterkennung und -klassifizierung im Verkehr

Selbstfahrende Autos gehören definitiv zu den Use Cases aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, denen in letzten Jahren medial am meisten Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Zu erklären ist dies wohl eher mit dem futuristischen Anstrich der Idee von autonomem Fahren als den tatsächlichen Konsequenzen der Technologie. Im Grunde genommen sind darin mehrere Machine Learning Probleme verpackt, Computer Vision bildet aber ein wichtiges Kernstück bei deren Lösung.

So muss der Algorithmus (der sogenannte «Agent»), von dem das Auto gesteuert wird, jederzeit über die Umgebung des Autos aufgeklärt sein. Der Agent muss wissen wie die Straße verläuft, wo sich andere Autos in der Nähe befinden, wie groß der Abstand zu potenziellen Hindernissen und Objekten ist und wie schnell sich diese Objekte auf der Straße bewegen, um sich konstant der sich stets ändernden Umwelt anpassen zu können. Dazu sind autonome Fahrzeuge mit umfangreichen Kameras ausgestattet, welche ihre Umgebung flächendeckend filmen. Das erstellte Filmmaterial wird anschließend in Echtzeit von einem Bilderkennungsalgorithmus überwacht. Ähnlich wie beim Customer Behavior Tracking setzt dies voraus, dass der Algorithmus nicht nur statische Bilder, sondern einen konstanten Fluss an Bildern nach relevanten Objekten absuchen und diese klassifizieren kann.


Abbildung 5: Objekterkennung und Klassifizierung im Straßenverkehr (https://miro.medium.com/max/1000/1*Ivhk4q4u8gCvsX7sFy3FsQ.png)

Diese Technologie existiert bereits und kommt auch industriell zum Einsatz. Die Problematik im Straßenverkehr stammt von dessen Komplexität, Volatilität und der Schwierigkeit, einen Algorithmus so zu trainieren, dass auch etwaiges Versagen des Agenten in komplexen Ausnahmesituationen ausgeschlossen werden kann. Dabei entblößt sich die Achillessehne von Computer Vision: Der Bedarf nach großen Mengen an Trainigsdaten, deren Generierung im Straßenverkehr mit hohen Kosten verbunden ist.

5. Fitness: Human Pose Estimation

Die Fitnessbranche befindet sich seit Jahren im Prozess der digitalen Transformation. Neue Trainingsprogramme und Trends werden via YouTube einem Millionenpublikum vorgestellt, Trainingsfortschritte werden mit Apps verfolgt und ausgewertet und spätestens seit dem Beginn der Coronakrise erfreuen sich virtuelle Trainings und Home Workouts massiver Beliebtheit. Gerade beim Kraftsport lassen sich Fitnesstrainer*innen aufgrund der hohen Verletzungsgefahr nicht aus dem Studio wegdenken – noch nicht. Denn während heute das Überprüfen der eigenen Haltung und Position beim Training via Video bereits gängig ist, ermöglicht es Computer Vision auch in diesem Feld Videomaterial genauer als das menschliche Auge auszuwerten und zu beurteilen.

Zum Einsatz kommt dabei eine Technologie, die dem bereits vorgestellten Attention Tracking der Einzelhandelsbranche ähnelt. Human Pose Estimation ermöglicht einem Algorithmus das Erkennen und Schätzen der Haltung und Pose von Menschen auf Video. Dazu wird die Position der Gelenke und deren Stellung im Bezug zueinander ermittelt. Da der Algorithmus gelernt hat, wie die ideale und sichere Ausführung einer Fitnessübung aussehen soll, lassen sich Abweichungen davon automatisiert erkennen und hervorheben. Implementiert in einer Smartphone App kann dies in Echtzeit und mit unmittelbarem Warnsignal geschehen. Somit kann rechtzeitig vor gefährlichen Fehlern gewarnt werden, anstatt Bewegungen erst im Nachhinein zu analysieren. Dies verspricht das Verletzungsrisiko beim Krafttraining maßgeblich zu reduzieren. Training ohne Fitnesstrainer*innen wird dadurch sicherer und die Kosten für sicheres Krafttraining werden gesenkt.

Human Pose Estimation ist ein weiterer Schritt in Richtung digitalem Fitnesstraining. Smartphones sind im Fitnesstraining bereits weitgehend etabliert. Apps, die das Training sicherer machen, dürften bei der breiten Nutzerbasis großen Anklang finden.


Abbildung 6: Analyse von Bewegungsabläufen in Echtzeit mit Computer Vision
(https://mobidev.biz/wp-content/uploads/2020/07/detect-mistakes-knee-cave.gif)

Zusammenfassung

Computer Vision ist ein vielseitiges und vielversprechendes Feld von Machine Learning. Es verspricht die Lösung einer breiten Palette von Problemen in verschiedensten Branchen und Industrien. Das Verarbeiten von Bild- und Videomaterial in Echtzeit ermöglicht die Lösung von Problemstellungen weit komplexer als mit herkömmlichen Datenformaten. Das bringt den Stand von Machine Learning den «intelligenten» Systemen immer näher. Bereits heute bieten sich immer häufiger alltägliche Schnittstellen zu Computer Vision an – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren nur zu beschleunigen scheint.

Die hier vorgestellten Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich gibt es in jeder der genannten Branchen große Bestrebungen mithilfe von Computer Vision Technologie bestehende Prozesse effizienter zu gestalten. Aktuell gibt es viele Bestrebungen Computer Vision in die dritte Dimension zu heben und anstelle von Fotos und Scans auch 3D-Modelle verarbeiten zu lassen. Die Nachfrage nach industrieller Bildverarbeitung in 3D wächst, sowohl in der Vermessung, der Medizin, wie auch der Robotik. Die Verarbeitung von 3D-Bildmaterial wird in den kommenden Jahren noch Beachtung erhalten, denn viele Problemstellungen lassen sich erst in 3D effizient lösen.

Oliver Guggenbühl Oliver Guggenbühl

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