de
                    array(2) {
  ["de"]=>
  array(13) {
    ["code"]=>
    string(2) "de"
    ["id"]=>
    string(1) "3"
    ["native_name"]=>
    string(7) "Deutsch"
    ["major"]=>
    string(1) "1"
    ["active"]=>
    string(1) "1"
    ["default_locale"]=>
    string(5) "de_DE"
    ["encode_url"]=>
    string(1) "0"
    ["tag"]=>
    string(2) "de"
    ["missing"]=>
    int(0)
    ["translated_name"]=>
    string(7) "Deutsch"
    ["url"]=>
    string(115) "https://www.statworx.com/content-hub/interview/der-ai-act-als-chance-angemessene-regulierung-kann-ein-vorteil-sein/"
    ["country_flag_url"]=>
    string(87) "https://www.statworx.com/wp-content/plugins/sitepress-multilingual-cms/res/flags/de.png"
    ["language_code"]=>
    string(2) "de"
  }
  ["en"]=>
  array(13) {
    ["code"]=>
    string(2) "en"
    ["id"]=>
    string(1) "1"
    ["native_name"]=>
    string(7) "English"
    ["major"]=>
    string(1) "1"
    ["active"]=>
    int(0)
    ["default_locale"]=>
    string(5) "en_US"
    ["encode_url"]=>
    string(1) "0"
    ["tag"]=>
    string(2) "en"
    ["missing"]=>
    int(0)
    ["translated_name"]=>
    string(8) "Englisch"
    ["url"]=>
    string(113) "https://www.statworx.com/en/content-hub/interview/the-ai-act-as-an-opportunity-proper-regulation-can-be-an-asset/"
    ["country_flag_url"]=>
    string(87) "https://www.statworx.com/wp-content/plugins/sitepress-multilingual-cms/res/flags/en.png"
    ["language_code"]=>
    string(2) "en"
  }
}
                    
Kontakt
Content Hub
Interview

Der AI Act als Chance: Angemessene Regulierung kann ein Vorteil sein

  • Expert:innen Jakob Plesner Mathiasen
  • Datum 01. März 2024
  • Thema Artificial IntelligenceHuman-centered AIStrategy
  • Format interview
  • Kategorie Technology
Der AI Act als Chance: Angemessene Regulierung kann ein Vorteil sein

Expert Interview

Unser Content Hub wächst und entwickelt sich weiter! Um unseren geschätzten Leserinnen und Lesern noch mehr hochwertige Expertise und relevante Inhalte bieten zu können, interviewen wir in regelmäßigen Abständen Expert:innen zu faszinierenden Themen rund um künstliche Intelligenz, Data Science, Machine Learning und verwandte Bereiche. Falls ihr euch als Expert:innen angesprochen fühlt, zögert nicht, euch bei uns zu melden. Wir sind stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für Kooperationen und freuen uns darauf, gemeinsame Synergien zu entdecken, die zu einem spannenden Expert Interview führen können! Schreibt uns gerne unter: blog@statworx.com

 

Über Gorrissen Federspiel

Gorrissen Federspiel gehört zu den führenden Wirtschaftskanzleien in Dänemark und verfügt über ausgezeichnete internationale Beziehungen. Die Kanzlei agiert als vertrauensvoller Berater in allen Aspekten des Gesellschaftsrechts. Gorrissen Federspiel legt großen Wert auf Legal Tech, um Arbeitsabläufe zu optimieren und die eigene Beratungsleistung zu verbessern.

 
 
1. Bitte stelle dich kurz vor.

Ich heiße Jakob Plesner Mathiasen und bin als Anwalt auf geistiges Eigentumsrecht (Intellectual Property) und neue Technologien, insbesondere KI, spezialisiert. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Schnittstelle von aufkommender Technologie und geistigem Eigentum, wo ich die einzigartigen rechtlichen Herausforderungen, die dort entstehen, erforsche und angehe.

2. Welche neuen Herausforderungen im Bereich des geistigen Eigentums sind für Ihre Mandanten mit dem Aufkommen von GenAI entstanden?

Die erste Problemstellung ist, ob das Trainieren von KI-Systemen eine Erlaubnis der Rechteinhaber:in erfordert. Die meisten generativen KI-Modelle werden mit enormen Datenmengen trainiert. Oft sind diese Materialien urheberrechtlich geschützt, und das Training findet ohne vorherige Erlaubnis der Rechteinhaber:in statt. Die Kernfrage ist, ob dieses Training eine Erlaubnis benötigt. In den USA ist grundlegend relevant, ob es als „fair use“ gilt. In Europa dreht es sich darum, ob die Regeln für Text- und Datenmining anwendbar sind und ob ihre Bedingungen erfüllt sind.

Das zweite Hauptproblem betrifft die Feststellung, ob und wann die Verwendung von KI-Systemen eine Erlaubnis erfordert. Die dritte Frage ist, ob durch KI generierte Inhalte urheberrechtlich geschützt werden können und welche Konsequenzen entstehen, wenn dies nicht der Fall ist. Diese Fragen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt viele weitere relevante Bereiche, von Datenschutzbedenken bis hin zu Marketingregulierungen.

3. GenAI-Anbieter wie OpenAI sehen sich zunehmend mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert, wie jüngst im Streit mit der New York Times. Welche potenziellen Risiken im Bereich des geistigen Eigentums bestehen für Nutzer von ChatGPT und ähnlichen Tools?

Der Fall der New York Times betrifft die Frage, ob OpenAI Artikel der New York Times für das Training und die Entwicklung von ChatGPT verwenden darf. Wenn dies als „fair use“ angesehen wird, könnte die Nutzung ohne Erlaubnis fortgesetzt werden. Andernfalls wäre eine Rechteklärung und Zahlung an die New York Times erforderlich. Zusätzlich präsentierte die Times Beispiele, bei denen es scheint, als hätte ChatGPT ihre Artikel auswendig gelernt und forderte ChatGPT erfolgreich auf, ganze oder wesentliche Teile dieser Artikel neu zu schreiben. Daher betrifft der Fall auch die Legalität dieser Memorierung.

Im Hinblick auf die Nutzer:innen generativer Systeme, sowohl Verbraucher:innen als auch Unternehmen, kommen unterschiedliche Probleme ins Spiel. Die Verwendung von KI-Systemen kann zu Herausforderungen hinsichtlich geistigen Eigentums führen, wenn sie nicht richtig gehandhabt wird. Ein:e Nutzer:in könnte Referenzmaterial (wie PDF-Dateien) in sein oder ihr GPT-Modell hochladen, was es dem System ermöglicht, Antworten basierend auf diesem Material anzupassen. Dies kann problematisch sein, wenn das Material urheberrechtlich geschützt ist. Nutzer:innen könnten auch Urheberrechte verletzen, indem sie die KI bitten, etwas zu imitieren, das geschützt ist. Daher ist es für Unternehmen essenziell, ihren Datenfluss und ihre Nutzung gründlich zu verstehen und angemessene Mitarbeiter:innen-Richtlinien zu etablieren. Dieser Ansatz ist sowohl für geistiges Eigentumsrecht als auch für Datenschutzüberlegungen von entscheidender Bedeutung.

4. Der EU AI Act und damit verbundene Vorschriften fordern eine erhöhte Transparenz bei KI. Inwiefern erwarten Sie, dass diese sich entwickelnden Gesetze die täglichen Geschäftsabläufe europäischer Unternehmen beeinflussen?

Der AI Act und damit verbundene Vorschriften sollen die Transparenz von KI erhöhen. Das bedeutet, dass Unternehmen diesen Anforderungen entsprechen müssen. Es könnte für Unternehmen vorteilhaft sein, ihre Produkte und Dienstleistungen bereits jetzt anzupassen, um vorbereitet zu sein und später größere Änderungen zu vermeiden. Aus unternehmerischer Sicht ist Transparenz nicht notwendigerweise negativ; sie bietet Sicherheit und Stabilität bezüglich des Systems. Tatsächlich könnte Sicherheit zu einem Schlüsselfaktor für die Bereitschaft von Unternehmen werden, KI zu nutzen.

5. Wie könnte Europa klare und faire KI-Gesetze als Wettbewerbsvorteil auf dem globalen Markt nutzen, um Innovation und Regulierung in Einklang zu bringen?

Der AI Act ist die erste wirkliche Regulierung von KI, wobei die EU hierbei weltweit führend ist. Einige haben die Gesetzgebung als Nachteil für die Entwicklung von KI-Diensten in Europa kritisiert. Dies liegt teilweise an der Befürchtung, dass die Kosten zur Einhaltung des AI Act steigen, weniger Flexibilität im Vergleich zu anderen Ländern (insbesondere den USA) besteht und dass Markteintrittsmöglichkeiten für Start-ups eingeschränkt werden könnten. Andererseits gibt es auch viele gute Argumente dafür, dass Regulierung ein Wettbewerbsvorteil sein kann. Die Gesetzgebung bietet Sicherheit über die Nutzung von KI, sowohl aus rechtlicher als auch aus ethischer Sicht.

Viele sind sich heute über die Nutzung von KI unsicher, und es gibt zahlreiche Klagen zu diesem Thema. In diesem Kontext könnte der AI Act eine vorteilhafte Rolle spielen. Er hat das Potenzial, eine breitere Akzeptanz und Nutzung von KI-Systemen zu fördern, während er Bedenken unter den Nutzer:innen anspricht und verringert. Wenn er richtig umgesetzt wird, kann der AI Act zu einem Vorteil werden. Es gibt ein verbreitetes Missverständnis, dass Regulierung das Wachstum hemmt, aber das ist nicht immer der Fall. Eine angemessene Regulierung kann tatsächlich ein Vorteil sein, indem sie Sicherheit und Vertrauen für die Nutzer bietet, was bei der Verwendung und Auswahl von KI entscheidend ist.

statworx Kommentar

Die Debatte über KI und geistiges Eigentum dreht sich darum, ob oder wie Modelle wie ChatGPT, Gemini und Co. Inhalte, die sie aus dem Internet oder aus Büchern entnommen haben, für ihr Training verwenden dürfen. Namhafte Autoren wie Sara Silvermann und George R.R. Martin haben OpenAI deshalb verklagt. Trotzdem können wir nicht davon ausgehen, dass die Verwendung von LLMs und ihr Rückgriff auf öffentlich zugängliches Material für das Training zurückgehen wird. Zwar halten Regulierungsbehörden in den USA und der EU gleichermaßen die Rechte am geistigen Eigentum aufrecht – und diejenigen, die sich ihrer Inhalte beraubt fühlen, werden wahrscheinlich nicht so schnell aufgeben. Doch letztendlich wird es voraussichtlich eine Kombination aus Gerichtsurteilen und Präventivvereinbarungen sein, die die Landschaft im Jahr 2024 prägen wird – ähnlich wie beim Patt zwischen Google und Australien im Jahr 2021. Dass Unternehmen dem Einsatz von KI mit unklaren Nutzungsrechten misstrauisch gegenüberstehen, wird eine Chance für diejenigen darstellen, die in diesem Bereich solide Vereinbarungen treffen können und nachweislich rechtssicher agieren.

statworx empfiehlt deshalb allen, die sich darüber unsicher sind, frühzeitig zu handeln. Mit unserem kostenfreien AI Act Quick Check können Sie schon heute eine erste Einschätzung vornehmen, wie der AI Act Ihr Unternehmen beeinflussen wird. Ermitteln Sie anhand weniger Fragen die Risikoklasse Ihrer KI-Systeme und machen Sie sich fit für die Zukunft!

Wenn Sie konkreter über die Anforderungen und Herausforderung sprechen möchten, bietet statworx eine unverbindliche Erstberatung.

 

Jakob Plesner Mathiasen

Managing Counsel | Gorrissen Federspiel

Erfahre mehr!

Als eines der führenden Beratungs- und Entwicklungs­unternehmen für Data Science und KI begleiten wir Unternehmen in die datengetriebene Zukunft. Erfahre mehr über statworx und darüber, was uns antreibt.
Über uns